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Neue SARS-CoV-2-Variante JN.1

PIROLA macht uns nun das Leben schwer

 

Mit BA.2.86, auch bekannt als Pirola, ist seit letztem Sommer eine neue SARS-CoV-2-Variante „of interest“ unterwegs – anfangs mit mäßigem Erfolg. Erst seinem Abkömmling JN.1 scheint es zu gelingen, sich rasant auszubreiten, was vor allem auf sein hohe Kontagiosität zurückgeführt wird.1 

 


 

SARS-CoV-2 schwarz rot

JN.1: aktuelle SARS-CoV-2-Variante "of interest" in USA (Foto: Dreamstime.com | Eakrin Rasadonyindee)

Autorin: Maria Weiss | Redaktion: Dr. Linda Fischer coliquio-NEWS coliquio-news@coliquio.de



 

Die Omikron-Subvariante BA.2.86 geriet aufgrund der großen Unterschiede zum Vorläufer BA.2 in den Fokus von Pandemieforscherinnen und -forschern. Sie unterscheidet sich durch 30 Mutationen im Spike-Protein von ihren Vorläufern, was Anlass war, sie als „Variant of interest“ besonders im Auge zu behalten. Allerdings war sie bisher nicht besonders erfolgreich – sie machte bis Anfang Januar nie mehr als 3 % der zirkulierenden Corona-Viren in den USA aus.

 

JN.1 breitet sich rasant aus

Dies änderte sich mit dem Auftauchen des BA.2.86-Familienmitgliedes JN.1, das sich nur in einer einzigen Mutation im Spike-Protein von der bisherigen Variante unterscheidet. Diese kleine Veränderung scheint aber einen großen Unterschied zu machen – innerhalb kürzester Zeit erreichte der Anteil von JN.1 über 60 % der zirkulierenden Viren in den USA.

 

Die Mutation mit dem Namen L4555 verstärkt die Bindungsfähigkeit der Viren an den ACE (Angiotensin-konvertierendes Enzym)-Rezeptor, der die Eintrittspforte in die Zelle darstellt, erklärt Prof. Dr. Nicole Doria-Rose vom Humoral National Institute of Allergy and Infectious Diseases’ Vaccine Research Center in einem Interview in JAMA. Dies erklärt die hohe Kontagiosität, die möglicherweise höher ist als bei jeder anderen Omikron-Variante.

 

Offensichtlich keine schweren Krankheitsverläufe

Mit dem Auftauchen von JN.1 nahmen in den USA auch die Indikatoren einer SARS-CoV-2-Infektion zu. Im Vergleich zum gleichen Zeitraum des Vorjahres war der Virus-Nachweis im Abwasser um 27 % und der Anteil positiver Corona-Tests um 17 % höher.

 

 

Es gibt aber auch gute Nachrichten: Trotz der höheren Infektionsrate, ging die Zahl an Notaufnahme-Besuchen wegen Covid-19 zurück und auch die Zahl der Todesfälle war niedriger als im Vorjahr. Die neue Variante scheint somit zwar ansteckender zu sein, aber keine schwereren Krankheitsverläufe zu verursachen.

 

Angepasster Impfstoff schützt auch vor JN.1

Und eine weitere gute Nachricht: Der angepasste neue Impfstoff schützt auch vor JN.1. Er kann die Ansteckung zwar nicht verhindern, beugt aber schweren Verläufen vor. Die Impfrate mit dem angepassten Impfstoff ist in den USA mit 17 % aber gering. Die Menschen, die heute in den USA mit einer schweren Covid-19-Erkrankung hospitalisiert werden müssen, gehören meist einer Hoch-Risiko-Gruppe an, und haben trotzdem noch keine Auffrischimpfung erhalten.

 

Nach Einschätzung der Fachleute werden sich in den nächsten Monaten sehr viele Menschen mit JN.1 infizieren. Die dadurch erzielte Durchseuchung wird wahrscheinlich weitere Mutationen fördern, die dann irgendwann auch wieder einen angepassten Impfstoff erforderlich machen. SARS-CoV-2- wird somit auch in Zukunft noch für einige Überraschungen sorgen.

 

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