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Virus auf dem Vormarsch Was die neue Influenza-H3N2-Variante bedeutet

  • mstumpp
  • vor 2 Tagen
  • 2 Min. Lesezeit

Trotz eines zunächst ruhigen Starts in die Grippesaison 2025/2026 auf der Nordhalbkugel mehren sich

Warnsignale: In Großbritannien breitet sich eine stark mutierte Variante des Subtyps Influenza A (H3N2)

rasch aus. Die Viruslinie unterscheidet sich von dem H3N2-Stamm, der in aktuellen Impfstoffen

enthalten ist. Damit stellt sich auch für Deutschland die Frage, wie wirksam die derzeit zugelassenen

Influenza-Impfstoffe gegen diese Variante schützen.

 

Warnsignale aus Großbritannien

Die aktuelle Lage ist geprägt durch Berichte aus Großbritannien, wo Ärzte eine auffällige Zunahme von Grippefällen

insbesondere unter jungen Erwachsenen und Schulkindern beobachten. Infektionen werden von einer neuen

H3N2-Variante dominiert. Sie hat sich im Sommer mehrfach verändert und nach Einschätzung von Experten an

Schwere zugenommen hat. Medien spekulieren, dass die Variante allein in England Chancen habe, „eine der

schwersten Grippesaisons seit einem Jahrzehnt“ zu verursachen. Krankenhäuser würden sich bereits darauf

vorbereiten.

Laut einem Beitrag im British Medical Journal weist die Virusvariante 7 neue Mutationen auf, wodurch sie deutlich

vom H3N2-Impfstoffstamm der laufenden Saison abweicht. Der Glasgower Infektiologe Dr. Antonio Hobetont, die

Veränderungen seien so ausgeprägt, dass die Bevölkerung aufgrund der schlechten Übereinstimmung mit dem

Impfstoff weniger gut gegen Infektion und Erkrankung geschützt sein könnte.

 

Situation in Deutschland

In Deutschland ist die Influenza-Inzidenz laut Robert Koch-Institut bislang nicht dramatisch hoch. H3N2 wurde bei

Typisierung bislang nur in Einzelfällen nachgewiesen. Da sich momentan keine Ausbruchssituation wie in

Großbritannien abzeichnet, besteht keine akute Gefahr, aber eine erhöhte Aufmerksamkeit ist sinnvoll.

Die in Europa zugelassenen Influenza-Impfstoffe decken prinzipiell alle gängigen Subtypen, darunter A(H1N1),

A(H3N2), B-Virentypen, ab. Allerdings zeigen ältere Studien: Wenn ein zirkulierendes Virus stark vom Impfstoff

Stamm abweicht (also eine starke Antigendrift vorliegt), kann die Impfwirkung deutlich verringert sein,

insbesondere gegenüber H3N2-Varianten.

 

Stiko-Empfehlung für Influenza-Impfung für alle ab dem 6. Lebensmonat gefordert.

 

Bedeutung für Herbst und Winter in Deutschland

Für Deutschland bedeutet dies eine Phase erhöhter Aufmerksamkeit. Die bisherigen Daten deuten darauf hin, dass

die mutierte H3N2-Variante auch hierzulande auftreten könnte, wenn sie nicht bereits unerkannt zirkuliert. Weil das

Infektionsgeschehen jedoch noch nicht mit der britischen Situation vergleichbar ist, bleibt Zeit, Impfkampagnen

durchzuführen und Risikogruppen gezielt zu sensibilisieren – auch wenn Vakzine in dieser Saison nicht perfekt zur

zirkulierenden Variante passen könnten. Generell ist die Impfung für Risikogruppen zur Vermeidung

schwerwiegender Komplikationen wichtig.

 

(Der Beitrag ist im Original auf Medscape.de erschienen)

 

Besonders für Reisende, privat oder geschäftlich, nach England ist eine aktuelle Grippeschutzimpfung daher dringend zu

 
 
 

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